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Als ich mit meinem Projekt Kiezpopcorn anfing, war ich nicht wirklich so recht darauf eingestellt, allzuschnell mit solch tiefgreifenden, zwischenmenschlichen Konflikten umgehen zu müssen, die auch in die Strukturen meiner Projekte eingreifen würden. Es war jedoch keine Naivität oder gar übertriebener Optimismus, der diesen Gedanken ausschloss. Es war nur der Gedanke, dass mich meine freien Füsse nicht in die Nähe tragen würden. Nun heißt es, nach dem ersten Sturm zu reflektieren und die Dinge besser zu machen.
Es ist unglaublich warm und die Luft ist etwas schwer durch die drückende Wärme des Sommers. Ich bin gerade jetzt viel in Berlin mit dem Fahrrad unterwegs, um ausreichend Raum für meine derzeitigen Gedanken zu finden und somit auch wieder zur Klarheit zurückkehren zu können. Besonders gern fahre ich am frühen Morgen durch die Strassen, wenn sich die Menschen in ihre Büros zurückgezogen haben und die Mauersegler lärmend in kleinen Gruppen zwischen den Häuserschluchten hin und her jagen. Ihre schallenden Rufe klingen nach Weite, nach Ferne und nach Freiheit und gönnen mir eine Pause.
In der Nähe vom Ostkreuz verschlägt es mich in das “Tres Cabezas“. Die Kaffee Rösterei mit kleinem Cafe bietet erfrischenden Iced Coffee, den ich schlecht ausschlagen kann. Der Raum ist voll mit Aromen von frisch geröstetem Kaffee, verlockenden Kaffeesorten, deren Eigenheiten und besondere Noten mir die Barista Bego spannend erzählt, und vielfältigen Kaffeevarianten. Ich bin hingerissen von dem Kaffee und nehme mir für meine Espresso- Kanne “WILD AT HEART” (welch’ Allegorie) mit.
Mit einem Iced Coffee setze ich mich an das Fenster, nehme mir meine Gedanken wieder vor und einen Stift zur Hand, um dort weiterzumachen, wo die Gedanken das letzte Mal aufhörten. Die Hohe Luft kann sich hierzu ziemlich exakt äußern und gibt den Hinweis darauf, dass “… Verantwortung darin (besteht), aus dem Fehler bzw. dem Desaster zu lernen: Was hat man falsch eingeschätzt? Was übersehen? Was hätte man anders organisieren können?” (S.30)
So heißt es nun: tiefergehend zu reflektieren, um dann nach der Verantwortlichkeit bzw. nach dem eigenen Anteil daran zu fragen. Wenn klar ist, was ich falsch eingeschätzt, gar vielleicht sogar ignoriert habe, kann ich die Dinge besser machen und weitergehen. Ich kann über einen Irrtum hinwegkommen und mich zukünftig besser aufstellen und vor solch misslichen Lagen schützen. Für die notwendige Klarheit verlangt es auch Mut, genau hinzuschauen und ehrlich zu sein.
“In einem Unternehmen verantwortlich zu handeln würde dann bedeuten, hoch aufmerksam auf Dynamiken und Prozesse zu achten, auf Entwicklungen und Lagen, die man vorher nicht einschätzen konnte, und zur schnellen Veränderung bereit zu sein.” (S.30) Ein/e gute/r UnternehmerIn ist also die/derjenige, die/der “ausreichend Charakter, Haltung und Kompetenz ausgebildet hat“, um sich ihrer/seiner Verantwortlichkeit nicht nur bewusst zu sein sondern auch bewusst zu handeln. Die Erkenntnis allein nützt wenig, wenn dann im Handeln versagt wird, wenn keine klugen Entscheidungen getroffen werden können und sich wenig ändert. Wir haben zu wissen. Wir haben zu handeln.
Bevor ich den letzten Schluck aus meinem Iced Coffee nehme, lese ich im gleichen Text noch einen bedeutenden Hinweis vom Professor Birger P. Priddat: “Verantwortlich ist ein Handeln nur dann, wenn es in Respekt und Anerkennung derer geschieht, für die man die Verantwortung hat.”
Es ist also auch ein Handeln, das das Wohlergehen anderer beinhaltet, ein Gedanke darüber, dass das Wohl von anderen genauso wie das eigene betroffen ist. Deshalb steht über all dem zu ertragenen Schmerz auch im rechtzeitigen Auseinandergehen mein Respekt und meine Anerkennung vor des anderen Leistung und das, was er als Mensch für mich ist. Auch wenn viel menschliches Allzumenschliches geschehen ist, darf bei allem nie vergessen werden, dass jeder sein Päckchen an Verantwortung, aber genauso auch an Verlust und Kummer zu tragen hat.
english
When I started with my project, I was not really set right to have to deal too quickly with such a profound, interpersonal conflict that would intervene in the structures of my projects. However, it was not naivety or even exaggerated optimism. It was just the thought that I would not come close to such problems because I’m a free mind. Now it’s time to reflect after the first storm and to make things better.
It is incredibly warm and the air is a little hard by the oppressive heat of summer. I’m right now a lot of traveling by bicycle in Berlin in order to find enough room for my current thoughts and thus return to the clarity again. I especially like driving in the early morning through the streets when people have retreated to their offices and the swifts clamorous hunt in small groups between the urban canyons back and forth. Their resounding cries sound like width, according to distance and for freedom and allow myself a break.
Near the Ostkreuz I failed in the “Tres Cabezas“. The coffee roaster has a small cafe and refreshing Iced Coffee, which I can’t refuse. The room is filled with aromas of freshly roasted coffee, tantalizing coffees, which peculiarities and special notes told by Barista Bego and more diverse coffees. I’m fascinated by the coffee and take me for my espresso at home the “Wild at Heart” (what an allegory) with.
With an Iced Coffee I sit down at the window, take my thoughts and a pen to keep going where the thoughts stopped the last time. The magazin Hohe Luft can manifest almost exactly this and in the indication that “… responsibility (is) to learn from the mistakes and the disaster: What did I misjudged? What overlooked? What would I organize better? “ (P.30)
So it is now: in more depth to reflect and then to ask for the responsibility and for my own part in it. If it’s clear what I have misjudged, even perhaps even ignored, I can do and continue things better. I can get over a mistake and set me in the future better and protect such awkward situations. For the necessary clarity, it also requires courage to look closely and be honest.
“To act responsibly in a company would then mean, highly vigilant for dynamics and processes, to be ready on developments and process that could not estimate in advance, and for rapid change.” (P.30). A good entrepreneur is thus the one who “has trained enough character, attitude and skills” in order also to act is his responsibility to not only be aware of but consciously. The knowledge alone is not enough if there is no action, if not a wise decision can be made and changes little. We have to know. We have to act.
Before I take the last sip of my iced coffee, I read in the same text a significant indication by Professor Birger P. Priddat: “Responsible Action is only if it is done in respect and recognition of those for which one we have responsibility .”
So it is also an action that involves the welfare of others, a thought about the fact that the welfare of others is concerned as well as our own. Therefore stands above all the pain my respect and my appreciation for the other power and what he is as a human being for me. Although much human behavior is done, must be borne in mind at all that each person hasto carry on a packet of responsibility an also loss and grief.
