stadtlandfood_3

WHAT HE LEFT | BERLIN MARKTHALLE 9

dt | engl

Mein tägliches Workout als Journalistin treibt mich durch die Kanäle einer sozialen Welt, die nicht oft mit der realen in Übereinstimmung ist. Die in Bildern eingefangenen Ausschnitte eines Lebens umfassen nicht mehr als einen winzigen Teil eines ganzen Tages und schaffen doch komplette Welten, die wir für realistisch halten. Wir glauben zu gern an einen Perfektionismus, der alle Erwartungen in Harmonie und Glück umwandelt und sind enttäuscht, wenn der Perfektionismus uns nicht das gibt, was wir uns von ihm versprachen.

 Berlin Markthalle 9

Betrachte ich die Bilder von Essen auf Instagram, Facebook oder Twitter, sehe ich oft perfekt durchgestyltes Essen, das scheinbar höchsten Ansprüchen genügt. Es erscheint nahezu unvorstellbar, dass es scheußlich schmecken könnte. Oder einfach nur durchschnittlich. Ebenso kann schlecht aussehendes Essen im Vorfeld kaum Appetit wecken und Hochklassigkeit transportieren. Was passiert mit der Welt dazwischen? Warum lassen wir so oft für das Schöne und Perfekte die wahre Schönheit, Genuss und Freude zurück und glauben lieber inszenierten Geschichten? Verlieren wir den Blick für’s Wahre?

Wie kann das Wahre also transportiert und erzählt werden? “What he left” ist ein Blick von Margarete auf das, was übrig bleibt, wenn das Oberflächliche verschwunden ist. Die Bilder erzählen davon, was nach dem Perfekten kam. War es ein Genuss das Essen zu essen? Machte es Spaß an dem Ort zu sein oder war es einfach nur ein oberflächlich schickes Event? Servierte das kleine schlecht ausgestattete Café nicht doch ein paar Köstlichkeiten? Komme ich wieder?

Stadt Land Food” in der Markthalle 9 in Berlin Kreuzberg gab den Impuls darüber nachzudenken, ob ein ehrliches Statement zum Genuss nicht auch in Bildern festgehalten werden sollte, ohne dabei zu kränken oder zu überhöhen. Die Feinsinnigkeit, sich in die Lage des Gegenübers zu versetzen und die Empathie, nicht zerstören zu wollen, bilden das Werkzeug für die Kreation dieser Fotos. Der Betrachter der Bilder kann dann selbst darüber entscheiden, ob es ein Genuss gewesen sein könnte.

ENGLISH

My everyday workout as a journalist drifts me through the canals of a social world which is not often with real in correspondence. The cuttings caught in pictures of a life don’t enclose more than a tiny part of a whole day and, nevertheless, create complete worlds which we hold for realistic. We believe with pleasure in a perfectionism which converts all expectations into harmony and luck and are disappointed if the perfectionism doesn’t give to us this what we expect from it.

If I look at the pictures of food on Instagram, Facebook or Twitter, I often see perfectly carefully styled food which is enough apparently for the highest claims. It seems nearly inconceivable that it could taste terribly. Or just only average. Also badly looking food can hardly wake up appetite and transport high quality in the approach. What happens with the world in between? Why do we leave behind so often for the beauty and perfect tense the true beauty, pleasure and joy and do believe rather produced stories? Do we lose the look for true?

How can the true be transported and be told? “What he left” is a look of Margarete on what is left if the superficial has disappeared. The pictures tell about what came after the perfect. Was it a pleasure food to eat? Did it give pleasure to be at the place or was it just a cursorily smart event? Did the small badly equipped café not serve, nevertheless, some lusciousness? Do I come again?

Stadt Land Food” gave the impulse to think about whether an honest statement shouldn’t be held on to the pleasure also in pictures without hurting, besides, or banking. The subtlety, switch myself into the situation of the opponent and the empathy,not to want to destroy, are the tools for the creation of these photos. Then the viewer of the pictures can decide himself on whether it could have been a pleasure.

Share

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

Du kannst folgende HTML-Tags benutzen: