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Der gestrige Tag war lang und ging quer durch Berlin. Ich besuchte verschiedene Projekte, die sich mit innovativen Ansätzen einer zukunftsfähigen Bildung nähern. Die Qualität unserer Bildung ist ein wesentlicher Einflussfaktor für die Offenheit, mit der wir einer nachhaltigen Entwicklung begegnen. Sie entscheidet darüber mit wie viel Interesse und Energie wir neue Wege einleiten und selbst Wissen weitergeben. So war dieser kleine Ausflug so unglaublich spannend und wichtig für meine eigenen Ideen.
Aber auch voll mit Eindrücken, die ich auf dem Rückweg erstmal verarbeiten musste. Ich war in der Nähe vom Märkischen Museum und schlenderte in Richtung Kanal, um beim Spaziergehen die Gedanken zu ordnen. Als ich kurz vor der Brücke stand, wurde mein Blick durch viele kleine warme Lichter abgelenkt. Ich schaute nach rechts und entdeckte die wankenden Schiffe, von denen eins eine Gaststube beherbergte. Das ungemütliche Nieselwetter und ein kleiner Hunger zogen mich auf’s Deck in Richtung Gastraum. Als ich die Tür öffnete, strömte mir unmittelbar eine wohlige Wärme und Freundlichkeit entgegen.
Jenseits vom veganen Superfood gab die Karte einen erholsamen Ausblick auf eine gute deutsche Küche mit nordischem Einschlag. Zwischen Matjes und Kartoffelsalat, Gulaschsuppe und Pellkartoffeln mit Quark fühlte ich mich in die gute Küche meiner Oma zurückversetzt. Nachdem ich endlich gewählt hatte, gab es erstmal ein köstliches Bier, bei dessen Genuss und dem Klang der 80er meine Gedanken an das vergangene Wochenende abschweiften.
Ich dachte noch einmal über jene interessante Frage nach, über die ich mit Freunden bis tief in die Nacht mit viel Wein diskutiert hatte. “Was würdest Du in einer befreiten Gesellschaft tun?” war eine Frage nach Ausprobieren, einfachem Tun, nach Vielfalt und Kreativität. Ohne den Druck einer Existenzsicherung hätte ich Lust dazu, neben dem Aufbau von hier im Café für eine Zeit lang Bier auszuschenken und Bratkartoffeln zu brutzeln. Oder in einer Berliner Kneipe in Neukölln das Bier zu zapfen und in einem Späti eine Woche lang eine Nachschicht einzulegen. Um mehr auszuprobieren und nah bei Menschen zu sein, ihre Geschichten zu hören und herauszufinden, was sie umtreibt.
Als das Essen kommt, falle ich vollends in eine andere Welt. Es tat so gut, so verdammt gut, genau in jenem Augenblick in diesem warmen und gemütlichen Gastraum schweigend zu sitzen, den anderen beim Schnack zuzuhören, das dunkle Bier und den Fisch zu genießen und Teil dieser kleinen Gemeinschaft zu sein, die mich wenig kennt. Ich kann meinen Gedanken nachhängen, auf mein Papier kritzeln und mich treiben lassen.
Ich trinke noch ein Bier und will gar nicht mehr weg, da mich die Gespräche zum Verweilen einladen. Mühselig und biertrunken raffe ich mich auf und bleibe noch für eine Weile auf dem Deck stehen. Die Lichter der Stadt holen mich dort ab, wo das Deck endet: “Komm Liebes … komm mit! Das, wonach Du Dich sehnst, ist irgendwo da draußen. Wir suchen gemeinsam…”
Cafe Deckshaus | Märkisches Ufer 1z | 10179 Berlin
english
Yesterday was a long day. I visited several projects that follow up with sustainable education. The quality of our education is a key determinant of openness, with which we encounter sustainable development. It decides how much interest and energy we invest in new ways. So this little excursion was so incredibly exciting and important for my own ideas.
But also full of impressions so that I had to work on it on the way back. I was close to the Märkisches Museum and strolled in the channel direction to arrange the thoughts while taking a walk. When I stood just before the bridge my view was distracted by many small warm lights. I looked to the right and saw the swaying ships and one is housed a dining room. The uncomfortable drizzly weather and a small hunger drew me on the Deck toward the dining room. When I opened the door a warmth and friendliness streamed directly to me.
Far away from the vegan superfood the card gave a relaxing view of a good German cuisine with a Nordic twist. Between Matjes and potato salad, goulash soup and baked potatoes with cottage cheese I felt back to the good kitchen of my grandmother. I had finally chosen and while I drunk a delicious beer and heard the sound of the 80’s my thoughts went on the past weekend.
I thought again about those interesting question, about which I had spoken with friends until late into the night with a lot of wine. “What would you do in a liberated society?” was a question of trial and error, simple ways, according to variety and creativity. Without the pressure of a livelihood I would be interested in serving beer here at the café for a time and sizzling fried potatoes. Or serving the beer in a Berlin bar in Neukölln and take a night shift in a Späti. To try to be more and more close to people, to hear their stories and find out what drives them.
When the food comes I fall completely in another world. It was so good, so damn good, just at that moment in this warm and cozy dining room in silence to sit, listen to others during, enjoy dark beer and the fish and to be part of this small community that knows me a not so much. I can indulge in my thoughts, scribbling on my paper and let me drive.
I drink another beer and no longer wants to leave. Weary and beer drunken I get myself up and stayed still for a while on the deck. The city lights pick me up where the deck ends: “Come my dear … come with me! We search together for that you look … “