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Die Energie, die durch meine Arbeit am House of Tiny Systems und dem Bauhaus Campus Berlin entstanden ist, trägt mich. Sie trägt mich durch so viele Gespräche mit spannenden Menschen, die zu mir kommen und mit mir an verschiedenen Projekten arbeiten möchten. Der Input ist gewaltig und Tiny Systems wird zu einem interdisziplinären Feld, in dem ich forschen und vor allem meine Ideen in die Realität umsetzen kann. Das Grauwasseraufbereitungssystem von Tiny Systems wird nicht nur ein technisches System sondern ein Zusammenspiel aus Wissenschaft, Technik, Nachhaltigkeit und Design.
Nun beginnt die Phase des Prototypenbaus für das Grauwasseraufbereitungssystem und ich frage mich, ob ich bei all den Systemen für mein Tiny House in meiner Arbeit noch einen weiteren Schritt hinzufügen muss. Jedes einzelne System – Wasser, Energie und Wärme – mag zwar ein funktional unabhängiges System sein, ist aber Bestandteil eines großen Komplexes, dass das Klima im Haus bestimmt. Genau wie wir die Summe unserer einzelnen “Systeme” und dem Zusammenspiel mit unserer komplexen Außenwelt sind, können wir nicht auf die Systeme eines Hauses blicken, in dem wir leben wollen und sie einzeln betrachten, ohne darüber nachzudenken, inwieweit sie einzeln und im Verbund auf mich wirken. Jeder Mensch ist darin verschieden, welche Wärme er bevorzugt; welche Geräusche er um sich haben mag oder gar nicht erträgt oder welche Rolle Wasser, dessen Fluss und der Zugang für ihn haben mag.
In unserem Bestreben, alles effizient und möglichst kostengünstig zu bauen, vergessen wir die langfristigen Kosten, die ein nicht gut durchdachtes System und ein nicht gut designtes Inneres eines Hauses auf das Raumklima haben, das höchst individuell ist. In einem Tiny House haben wir keinen Raum für misslungende Gestaltung, da die Auswirkungen auf einen kleinen Ort komprimiert unmittelbar auf uns einwirken. Wir können nicht ausweichen oder sich die Fehler in der Weite eines 100qm Hauses verflüchtigen.
Tiny Systems und die Arbeit für diese Systeme muss ich ganzheitlich betrachten. Die Entwicklung des Prototypen für das Grauwassersystem bekommt eine Vorstufe: Was bedeutet Wasser in meinem Haus? Wo kann und sollte es entlang fließen? Wie oft will ich es nutzen? Möchte ich es hören? Wie empfinde ich die unverdeckte Sicht auf das Reinigungssystem? Wie sollte es gestaltet sein, dass es schön aussieht und Assoziationen an die Natur hervorruft und somit als angenehm von mir empfunden wird? Wie kann ich es mit Mineralien anreichern, so dass es nicht nur sauber ist sondern auch ausgeglichen?
Die Funktionen, die das System enthalten muss, sind nicht rein technischer Natur sondern eine subjektive Frage, die mit der Technik beantwortet wird. Folgt die Ästhetik der Technik, habe ich ein ganzheitliches System erschaffen, das funktioniert.
ENGLISH
The energy that was created by my work at the House of Tiny Systems and the Bauhaus Campus Berlin carries me. It carries me through so many conversations with exciting people who come to me and want to work with me on different projects. The input is huge and Tiny Systems becomes an interdisciplinary field where I can research and, above all, convert my ideas into reality. The gray water treatment system is not only a technical system – it’s a combination of science, technology, sustainability and design.
Now the phase of the prototype construction for the gray water treatment system starts and I wonder whether I have to add yet another step in all my systems for my Tiny House in my work. Every single system – water, energy and heat – may be a functionally independent system, but it’s part of a large complex that determines the climate in the house. Just as we are the sum of our individual “systems” and the interplay with our complex external world, we can not look at the systems of a house in which we want to live and look at them individually without thinking about how they affect me in single and in a network. Every human being is different in what kind of warmth everyone prefers, what sounds he may or may not hear or what role water, its flow and the access to it may have to him.
In our endeavor to build everything efficiently and as cost-effectively as possible, we forget the long-term costs that a well-thought-out system and a well-designed interior of a house have on the room climate, which is highly individual. In a Tiny House we have no room for unsuccessful design because the impact of a small place compresses directly on us. We can’t evade or the errors volatilize in the expanse of a 100sqm house .
Tiny Systems and the work for these systems I have to consider holistically. The development of the prototype for the gray water system gets a preliminary stage: what does water mean in my house? Where can and should it flow along? How often will I use it? Do I want to hear it? How do I feel the unobstructed view of the cleaning system? How should it be designed to look beautiful and evoke associations with nature and thus be felt as pleasant by me? How can I enrich it with minerals so that it’s not only clean but also balanced?
The functions that the system must contain aren’t purely technical, rather a subjective question, which is answered with the technique. If the aesthetics of technology follow, I have created a holistic system that works.