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Es sind gerade wunderbare Tage hier in Berlin. Die Sonne scheint unablässig wundervoll vom Himmel und erfreut mich mit Wärme. Ich bin jeden Tag unterwegs, um auch nur den kleinsten Strahl zu erwischen und gedankenversunken zwischen den Sonnenfeldern zu wandern. Ich versuche für mich zu erfahren, wohin mein Herz mich trägt, wenn etwas nicht mehr so ist, dass es mich leidenschaftlich leitet. Wenn ich morgens beim Wachwerden noch im frühen Sonnenlicht mit großen Gedanken und Gefühlen liegen bleibe, wird es Zeit, die Weichen neu zu stellen. Denn jeder Augenblick, der mit Schwere verbracht wird, ist umsonst vergangen. Und niemand hat Zeit zu verschenken.
Dabei sind es gar nicht immer die großen Entscheidungen, die den Lauf der Dinge verändern sondern oft schon kleine Kurskorrekturen, die völlig ausreichend sind. Wenn wir entscheiden, zu einem bestimmten Anlass nicht hinzugehen, verändert es die Begegnungen. Wenn wir entscheiden, den anderen seinen Raum zu lassen statt ihn zu bedrängen und zu verurteilen, verändern wir den Status der Beziehung. Wenn wir “Ja” oder “Nein” zu etwas sagen, ändert sich der Lauf der Dinge. Und so sind wir immer nur eine einzige Entscheidung von einem komplett anderen Leben entfernt.
Es mag trivial erscheinen, was in eine mathematische Formel passt (Einstein), hat jedoch eine beeindruckende Tiefe. Allein die atomaren Entscheidungen darüber, welche Events ich in meinem Tiny House veranstalte, wen ich zu mir ins Haus einladen möchte und wann ich wo mit meinem Tiny House stehe und wie ich darüber schreibe, verändern alles. Die Menschen in meinem Leben werden andere sein. Die Orte werden andere sein. Und mein Leben. Das, was gestern noch eine Wahrscheinlichkeit hatte, hat heute keinen Bezug mehr.
Während ich in der frühen Sonne liege und den Mauerseglern zuhöre, erkenne ich die Reife der Zeit. Wohin mein Herz mich trägt, ist heute ein anderer Gedanke als gestern. Er wird morgen zu einer Entscheidung führen, die ich gestern so nicht getroffen hätte.
ENGLISH
There are wonderful days here in Berlin. The sun shines incessantly from the sky and delights me with warmth. I’m traveling every day to catch the tiniest ray and wander between the fields of the sun. I try to find out where my heart carries me when something is no longer so that it leads me passionately. When I’m awake in the morning in the early sunlight with heavy thoughts and feelings, it’s time to recreate the way. For every moment that is spent with gravity has passed away in vain. And no one has time to give it away.
It’s not always the big decision that change the course of things, but often small course corrections that are quite sufficient. If we decide not to go on a particular event, it will change the encounters. If we decide to leave the other the room he needs instead of harassing and condemning the other, we change the status of the relationship. When we say “yes” or “no” to something, the course of things changes. And so we are always only one decision away from a completely different life.
It may seem trivial, which fits into a mathematical formula (Einstein), but has an impressive depth. Only the atomic decisions about which events I hold in my tiny house, who I want to invite in my house, where I stand with my tiny house and how I write about it, change everything. The people in my life will be others. The places will be different. And my life. What still had a chance yesterday is no longer a reference today.
While I’m lying in the early sun and listening to the Swifts, I recognize the maturity of the time. Where my heart carries me, today is a different thought than yesterday. It will lead tomorrow to a decision that I would not have taken yesterday.