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Eine Veränderung im Leben, die alle Lebensbereiche erfasst, geht nicht ohne Veränderungen im Zwischenmenschlichen vonstatten. Das eigene Selbst beginnt sich in seinen Mustern zu verändern, sich anderen Menschen zu- und vielen aber auch abzuwenden. Die strukturellen Prozesse, die durch die Verwerfung des alten Lebens entstehen, bauen nicht nur das eigene Leben neu. Sie gestalten den ganzen Rahmen, in dem wir uns bewegen. Wir müssen also aufpassen – auf unsere Gedanken, auf unsere Visionen, auf unsere Seele.
Bevor ich aus dem konventionellen und sehr bequemen Leben ausgestiegen bin, hatte ich mir wenig Gedanken darum gemacht, dass ich mich selbst von Freunden entfernen könnte. Ich nahm an, dass sich Trennungen von mir nahestehenden Menschen nur dann vollziehen würden, wenn die Entwicklungen so verschiedene Gedankenwelten produzieren, dass man nicht mehr zusammenfindet. Was ich übersah, war meine eigene zunehmende Abschottung, die mich von den anderen trennen und damit von tieferen Beziehungen entfernen würde. Das immer größer und wichtiger werdende Thema des Business vergrößerte meine Skepsis und mein Mißtrauen Menschen gegenüber. Ich verschloß meine Gedanken und Gefühle, führte eine Trennung zwischen dem herbei, was innen und außen ist und verlor über diese Trennung die Nähe zu anderen Menschen. Und dabei ist es genau das, was ich brauche und behalten möchte.
Wie wichtig mir die Nähe und der Austausch mit Freunden ist und wieviel Kraft es mir gibt, meine Ängste und Sorgen in Gesprächen zu teilen, merke ich als ich mit Melinda ganz früh am Morgen zu POMMES UNTERM BALKON treffe. Ausgestattet mit einer Portion Bagel und Milchkaffee schlendern wir die Straßen in Friedrichshain entlang, die Wülichstrasse hinunter zu “unserem Balkon”.
Die Luft ist klar und die Straße von Menschen leer, aber unsere Herzen voll als wir die orangefarbene Sitzreihe in Beschlag nehmen. Mich erfasst ein tiefes Gefühl der Freiheit als mir klar wird, genau jetzt und hier die Möglichkeit zu haben, hier sitzen zu können. Mich berührt, dass die Umstände es mir ermöglichen, das zu tun, mir einen Kaffee und Leckereien zu holen und mich mit Melinda unter dem Balkon zu setzen während andere zur Arbeit fahren, teilweise total unglücklich. Mich berührt, dass die Nähe zu anderen Menschen nicht verloren gegangen ist.
Und so sitzt das Glück an diesem Morgen unterm Balkon. Mit mir und Melinda als ich mein Herz öffne und sage, dass ich Angst habe. Angst davor vielleicht mit meinen Projekten zu scheitern. Angst davor, dass meine Visionen nicht gelebt werden können. Und Angst davor, Menschen, die mir nahe stehen, zu verlieren, weil ich zu sehr auf mein Herz aufgepasst und dabei meine Seele verloren habe.
Englisch
A change in life that covers all areas of life is not without changes in the interpersonal relationship. All of your own begin to change, particularly your soul. The structural processes that result from the rejection of the old life, build not only the new life. They make the whole context in which we move. So we have to be careful – in our thoughts, our visions, our soul.
Before I got out of the conventional and very comfortable life, I had done little thought about that I could remove myself from friends. I assumed that separations from my loved ones would only take place if the developments produce such different worlds of thought that one no longer gets together. What I failed to see was my own growing foreclosure that would separate me from the others, thus removing deeper relationships. The bigger and more important theme of the business enlarged over my skepticism and my distrust people. I locked my thoughts and feelings brought about a separation between what is inside and outside and lost over this separation being close to other people. But the proximity is exactly what I need and want to keep.
How important to me is the closeness and sharing with friends and how much strength it gives me to share my fears and concerns in talks, I notice when I meet with Melinda early in the morning. Equipped with a serving bagels and latte we stroll the streets in Friedrichshain along that Wülichstrasse down to “our balcony”.
The air is clear and the road empty of people, but our hearts full when enter the orange row seat under the balcony. I’m touched of a deep sense of freedom when I realize to have right now and here the opportunity to sit here . It touched me that circumstances allow me to do that , to get a coffee and to sit under the balcony while others go to work, partly totally unhappy . Touched me , that proximity to other.
And so the good fortune this morning sitting under the balcony . With me and Melinda when I open my heart and say that I ‘m afraid . Afraid to fail with my projects . Afraid that my visions can not be lived . And afraid of people who are close to me to lose because I have too much taken care of my heart and my soul be lost.
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