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Ich habe den Kommentar vom Barkeeper aus dem Ramones Museum in Berlin Mitte ziemlich gut verdaut. Inzwischen scheint die Sonne wieder ein bisschen heller und das Gras ist ein wenig grüner als noch vor ein paar Tagen. Mein Talent, selbst in den absurdesten Situationen irgendwas zum Lachen zu finden, hat mein Konto an Glückshormonen wieder aufgeladen.
Ich konnte am vergangenen Wochenende eine wunderbar schöne Sommernacht im Berliner Wedding verbringen und dabei spannende alte Räume und langjährig arbeitende Künstler entdecken. In den sechs denkmalgeschützten Weddinger Gewerbehöfen arbeiten seit 1983 KünstlerInnen in ca 70 Ateliers. Die verwinkelten großen Ateliers haben eine unglaublich einnehmende Atmosphäre und der Strassenlärm einer Großstadt verschwindet hinter der Fassade eines alten Gebäudes. Zur Langen Nacht in den Gerichtshöfen öffneten die KünstlerInnen ihre Räume und ich konnte in ihnen verschwinden.
Und mich mit den KünstlerInnen unterhalten. Ich freute mich sehr über die Begegnung mit Wolfgang Rohloff. Zwischen all seinen neuen Bildern unterhielten wir uns über die Emanzipation von einem Künstlervater, über Entwicklungswege, die sich in den eigenen Werken abzeichnen und Veränderungen, die sich im eigenen Leben abspielen. Ich fragte mich, ob nur eine Loslösung vom künstlerischen Ziehvater einen richtig guten Künstler hervorbringen kann, ohne die man hinter seinem Über-Ich zurückbleiben würde. Aber wahrscheinlich hat sich diese Frage längst selbst beantwortet.
Bei einer Exklusiv Führung zu seinen alten, sehr schönen Werken entdeckte ich seine ironischen und kritischen Pop Art Materialmontagen aus seiner Schaffenszeit in den 70er Jahren. Ich war beeindruckt und unglaublich dankbar für diese Zerstreuung hoch oben zwischen den Dächern von Berlin, zwischen langen Fluren und verwinkelten Ecken. Bei einem Kaffee in einer niedlichen kleinen Coffee Bar dachte ich noch länger über “Vatermorde” und Emanzipation nach.
… Und über schlecht deutsch sprechende Barkeeper …
ENGLISH
I have digested the comment of the barkeeper from the Ramones museum in Berlin Mitte quite well. In the meantime, the sun again a little bit seems brighter and the grass is a little green than still a few days ago. My talent, even in the absurdest situations find something to the laughter, my account has charged in luck hormones again.
I could spend a wonderfully nice summer night in the Berlin Wedding on the past weekend and discover, besides, exciting old rooms and for many years working artists. In six Wedding trade courts work since 1983 artists in approx. 70 studios. The winding big studios have an incredibly winning atmosphere and the street noise of a city disappears behind the facade of an old building. By the long night in the courts of law the artists opened their rooms and I could disappear in them.
And talk with the artists. I was glad very much about the meeting with Wolfgang Rohloff. Between all his new pictures we talked about the emancipation of an artist’s father, above developing ways which stand out in own works and changes which happen in own life. I asked myself whether only a remove from the artistic father can produce a really good artist without whom you would stay behind his superego. But this question has probably answered itself long ago.
With an exclusively guidance to his old, very nice works I discovered his ironic and critical pop art of material assemblies from his creating time in the 70s. I was impressed and incredibly thankfully for this dispersion high on top between the roofs of Berlin, between long halls and winding corners. With a coffee in a petite small coffee bar I thought even longer about “father’s death” and emancipation.
… And about badly german speaking barkeepers…