Das kalte Berliner Wetter ist derzeit zum wegrennen. Ich lasse mich immer wieder beim Arbeiten in der Digital Eatery Nähe Berlin Friedrichsstrasse von kurzen YouTube Videos ablenken, in denen sich Abenteurer in fernen warmen und exotischen Ländern in hohe Wellen stürzen, um auf Surfbrettern der Welt davonzufliegen. Vom Ausflug zur Kunstaktion von Ai WeiWei auf dem Berliner Gendarmenmarkt völlig durchnässt und fröstelnd, fällt es mir nicht schwer mich in eine schönere Welt hineinzuträumen.

Denn diese aufsehenerregende Kunstaktion holt das Kernthema der 52. Münchner Sicherheitskonferenz ins schillernde und dekadente Partygewusel der diesjährigen Berlinale. An den Säulen des Kunsthauses, wo die Cinema for Peace Gala stattfindet, kleben die Überreste der humanitären Katastrophe von Europas Außengrenzen. Die Rettungswesten der in Griechenland angelandeten Flüchtlinge bilden den Durchgang, durch den die Prominenz zur Gala gelangt, um die Verleihung der Awards zu feiern. Ich frage mich, ob bei den Menschen ankommt, was damit gesagt wird.


Es hat etwas Symbolisches, dass die Rettungswesten draußen bei dem kalten Nieselwetter durchweicht an den Säulen hängen während innen im wunderschönen und warmen Saal alles glänzt. Auch wenn die Cinema for Peace Gala dieses Jahr den Schwerpunkt Flüchtlinge hat, ist doch das Leid hier ein Flimmern auf einer großen Leinwand. Ich kann mir momentan nicht annähernd das Leid vorstellen, das fehlende Nahrung, Schutz und Wärme bei fliehenden Menschen hervorruft. Denn ich kann mich hier bei einem warmen veganen Curry aufwärmen und gehen wohin ich möchte, ohne dass ich in panischer Angst vor Krieg fliehen muss. Ich kann frei wählen, weil meine Existenzgrundlage vorhanden ist.


Und doch sehe ich, dass in einer warmen weichen Welt wie der unsrigen es ausreicht, dass wir nicht zufrieden sind mit dem, was wir bekommen, weil wir glauben, dass uns mehr zusteht. Wir sehen nicht unseren Reichtum sondern fordern mehr, da wir nur auf das neidisch blicken, was der andere hat. Wir lassen Menschen für Nichtigkeiten im Stich, weil wir ihnen keinen Wert beimessen. Wir wissen nicht, ob das, was wir in diesem Augenblick genießen dürfen einmal verlieren werden und zu spät den Wert erkennen. Wenn wir uns die Rettungswesten am Kunsthaus ansehen, sollten wir uns für einen Moment darauf besinnen, wie zerbrechlich der Frieden in unserem Umfeld und uns selbst ist.
Beiträge auf KIEZPOPCORN
Bericht zum Refugee Hackathon
Die schlechten Nachrichten kamen aus einem fernen Land, deren Inhalt viel zu abstrakt war, als dass sie uns irritieren und erschüttern würden. In der warmen Umarmung deutscher Sicherheit dachten wir nicht darüber nach, wie wir den Menschen auf der Flucht helfen könnten und wie es ihnen wohl ergehen mag.
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This sensational art action gets the main subject of the 52nd Munich security conference in the shimmering and decadent party of this year’s Berlinale. The remains of the humanitarian disaster of the EU external frontiers stick to the columns of the art house where the Cinema for Peace gala takes place. The rescue west of the refugees landed in Greece form the passageway by which the celebrities reach the gala to celebrate the lending of the Awards. I ask myself whether the people know what is said with it.
It has something symbolism that the rescue west are leaved outdoors in the cold weather during inside in the wonderful and warm hall everything shines. Even if the Cinema for Peace gala has this year the main focus on refugees, nevertheless, the grief is here a flicker on a big screen. I cannot really fancy at these moment the grief which causes in missing food, protection and warmth. I can warm up myself here with a warm curry and go where I want without I must flee in panic fear of war. I can freely choose because my existence basis exists.
And, nevertheless, I see that in a warm soft world like ours it’s sufficient that we aren’t contented with that what we get because we think that we have to get more. We don’t see our wealth because we look only at this with envy what the other has. We let down people for a few things because we attach no value to them. We don’t know whether lose that what we may enjoy at this moment once and recognise too late the value. If we have a look at the rescue west at the art house we should reflect for one moment on it how breakable the peace is in our sphere and ourselves.