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Die nächsten Tage werden spannend. Am 04. November 2015 beginnt in Berlin der Global Social Business Summit, der unter dem Motto “Eine Welt ohne Armut und Arbeitslosigkeit” 50 Redner aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammengeführt hat, um über die Erfolge praktischer Beispiele von Social Business zu diskutieren. Und ich bin mittendrin.
Ich freue mich enorm, da mich die Welt praktikabler Lösungen weltlicher, durch den Kapitalismus hervorgebrachte Probleme mehr antreibt als alles andere. Sind die theoretischen Modelle in die Praxis übertragbar oder sind es nur Theorien einer idealen ethischen Wirtschaft? Lassen sich die Grundgedanken eines sozialen Business tatsächlich in reale, stabile und wirtschaftliche Unternehmen umsetzen oder sind sie Ideen einer fernen Zukunft, deren Umsetzung auf die Existenz der “richtigen” Gesellschaft verschoben werden muss? Lassen sie sich überall umsetzen und welche Rolle spielt der Mensch und die gesellschaftliche Situation dabei?
Je eingehender ich mich mit dem Social im Business auseinandersetze umso mehr wird mir klar, dass ich kein Vertreter des klassischen Anti- Kapitalismus bin. Ich kann mich schlecht damit abfinden, dass nur eine komplette Abschaffung der derzeitigen Wirtschaftsform Verbesserung hervorbringen kann. Wie sähe es mit einer Evolution aus? Mit einer Fortentwicklung, deren Kern die Grundgedanken des Social Business aufgreift und nur diese umsetzt. Eine Entwicklung, die die Bedürfnisse vieler und nicht nur die Ideale einer einzelnen Gesellschaftsgruppe berücksichtigt. Keine bisherige Wirtschaftsform war wirklich konkurrenzfähig und könnte eine Zukunft überdauern, die die menschlichen wie natürlichen Ressourcen nicht an den Rand eines Untergangs bringen würde. Wo ist sie also, die Idee?
In einem Café wie hier in dem Café Jenseits in Berlin Kreuzberg zu sitzen oder eins zu betreiben, sollte kein Widerspruch sein sondern dazu gehören, weil auch das ressourcenschonende, existenzsichernde Wirtschaften dazugehört. Für mich gehört der Genuss, das Leben, die Gesellschaft mit Freunden bei einem Glas Wein und gutes Essen genauso dazu. Die Frage wäre, wie ein Café konzipiert sein müsste, damit es sich in die Reihe der Social Business eingliedern kann. Dabei darf nicht nur nach der Ausstattung und der Lieferkette gefragt werden sondern auch danach, welche Umweltfaktoren dieses Café tragen können. Der Faktor Mensch und seine Gesellschaft sind wesentliche Bestandteile jener Umweltfaktoren, da der Mensch es ist, der alles lenkt und mit Leben füllt, es zum Scheitern bringen oder zum Erfolg führen kann.
Die Welt des Social Business hat für mich also längst die Ebene einer Existenzsicherung verlassen und ist zu einem Leitgedanken geworden. Er durchdringt mein Zusammensein mit anderen während des Vergnügens und der Arbeit, beim Diskutieren und beim Zuhören. Es ist nicht mehr nur noch die Frage danach, womit ich mein Geld verdienen möchte sondern wie sehr mich die Idee in meinem Alltag leitet. Wie und wo will ich leben, wovon ernähren, was lesen, worüber nachdenken, wofür engagieren und arbeiten?
Ich will mich nicht in Widersprüchen aufreiben, nur weil die Dinge auf dem ersten Blick nicht zusammenpassen wollen. Ich will trotzdem im Café sitzen, herrliches Frühstück essen und mich kritisch zum Kapitalismus aufstellen. Ich möchte Unternehmerin sein und darüber nachdenken, was ich anders machen kann. Ich möchte auf Konferenzen wie dem Global Social Business Summit gehen, um dort nach den Antworten zu suchen, weil ich fest daran glaube, dass sich die Lösungen gar nicht so weit weg von uns befinden.
English
The next days become exciting. On the 04th of November 2015 starts the Global Social Business Summit which will bring under the motto “A world without poverty and unemployment” 50 speakers from science, economy, politics and society together to discuss business the success of practical examples of Social Business. And I am right in the middle.
I’m glad terrifically because the world of practicable solutions for produced problems by capitalism drives me more than all other. Are the theoretical models transferable in the practise or are they only theories of an ideal ethical economy? Can the basic ideas of a social business be really moved in real, stable and economic business or are they ideas of a far future which conversion must be shifted to the existence of the “right” society? Can they be moved to any places and which role plays the person and the social situation besides?
The more I think about the social in the business the better becomes clear to me that I’m no representative of the classical anti capitalism. I can badly resign myself to the fact that only one complete abolition of the present economic system can produce improvement. What is with an evolution? With a development whose takes up the basic ideas of the social business and moves only this. A development which considers the needs of many and not only the ideals of a single society group. No present economic system was really competitive and could outlast a future which would not bring the human and natural resources to the edge of a setting. Where is it, the idea?
To sit in a café like this or to pursue one, should be no contradiction but belong to it because also the resource-careful, existence-protecting management belongs to it. For me the pleasure, the life, the society with friends and with a glass of wine and good food just belongs to it. The question is, how a café would have to be conceived, so that it can fit into the row of the social business. Besides, not only ask for the equipment and the chain of delivery, but also for the fact which environmental factors can carry this café. The factor human and his society are essential components of those environmental factors because the human steers everything and fills with life, he can bring it to the failure or lead to success.
The world of the social business has left for me long ago the level of an existence protection and has become a basic idea. It’s a central thinking while being together with others, during the pleasure and the work, with the arguing and while listening. It’s not only the question with which I would like to earn my money separate from how my everyday life is. How and where I want to live, what I want to eat, what read, about which think, for which engage and work?
I don’t want any more contradictions because the things on the first sight don’t fit together. I want to sit, nevertheless, in the café, eat good breakfast and stand critically to capitalism. I would like to be an entrepreneur and think about what I can make different. I would like to go in conferences like the Global Social Business Summit to look there for the answers because I firmly think in the fact that the solutions are not at all so far away from us.