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Ein weiterer Monat ist vergangen. Ein Monat, in dem mein Entwurf eines neue Lebens schärfer wurde und sich das diffuse und unbestimmte mehr auflöste. Bei jedem Schritt, der hinter mir liegt und jedem weiteren, der noch kommt, entsteht nicht einfach nur ein Kontra zum Vergangenen sondern etwas Anderes, das mit dem Aspekt des Unbekannten die Idee eines Gegenentwurfes verlässt und etwas komplett Neues erschafft: einen Neuentwurf.
Ein Gegenentwurf meines alten Lebens hieße für mich, nur das Gegenteil von dem zu tun, was vorher war und mich nicht auf eine Entwicklung einzulassen, die das Mentale einbezieht – Denn ich habe zu wachsen. Wachstum meint alles zu überdenken und nicht nur den Ort der Arbeit zu ändern. Wachstum bedeutet die eigenen Werte zu prüfen und gegen die Wirklichkeit zu halten, um zu wissen, was lebbar ist. Wachstum ist die Überwindung des Schmerzes nach der Erkenntnis, dass etwas nicht gelebt werden kann.
Diese Gedanken begleiten mich während ich in Berlin Neukölln im Café VUX bei einem Milchkaffee sitze. Die helle Einrichtung und die ruhige Atmosphäre wirken wie eine klarer Rahmen für die Erkenntnis, dass ein Kontrastprogramm zum sozialen Miteinander des alten Lebens wahrscheinlich nicht lebbar ist. Das Ideal, dass sich während meiner beruflichen Knechtschaft in meinen Gedanken bildete, ist wahrscheinlich ein Konzept Utopia’s und somit außerhalb meiner Reichweite.
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Das Ideal suchte ich vor allem bei denen, die soziale und nachhaltige Projekte initiieren und betreiben. Ich suchte bei ihnen nach dem Besseren (Anmerkung: Was ist eigentlich das Bessere?) und Aufrichtigeren, da ich vom Etikett eines sozialen Projektes auf das Lebbare der Idee schloss, das die Gedanken der Gewinnmaximierung und des Eigennutzes dem unterordnet.
Darin irrte ich.
Ein nachhaltiges Projekt bedeutet also nicht für Jeden, umfänglich und konsequent sozial (auch ohne Gewinn) zu agieren – womit bei einigen Projekten das Zertifikat des Sozialen zu einer hohlen Phrase verkommt, zu einem “sozialen Greenwashing“.
Was bedeutet das für mich? Ist mein soziales Projekt “Schenke 2 eine Zukunft ” so nicht lebbar, weil ich schon in der Konzeptionsphase vor geschlossene Türen laufe? Sollte ich aufhören bevor ich überhaupt damit angefangen habe?
Beim Genuss des Bagels knabbere ich weiter an diesen Kernpunkt und kämpfe um meine Ideale und somit mit mir selbst. Um diesen Schritt zu wagen, erhebe ich das an Kiezpopcorn angedockte Projekt zu einem Experiment, in dessen Verlauf sich das Lebbare abzeichnen wird. Es wird zeigen, ob die bisherigen Begegnungen, die mich vor geschlossen Türen zurückließen, der repräsentative Durchschnitt einer Gesellschaft sind oder ob es noch Hoffnung für meine Ideale gibt. Anfang Juni starte ich hier die Kampagne für “Schenke 2 eine Zukunft” mit einem Post rund um die Idee. Man darf gespannt sein.
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english
Another month has passed. A month in which my draft of a new life became sharper and the diffuse and indefinite dissolved. At each step, which lies behind me and each other, which will come, a counterpoint to the past doesn’t arise simply. But something else which leaves the aspect of an unknown design and create something completely new: a redesign.
An alternative draft of my old life wouldn’t be for me just to do the opposite of what was before and not get involved with a development that involves the mental – because I have to grow. Growth means everything to reconsider and not just to change the place of work. Growth means to examine my own values and to keep up the reality in order to know what is liveable. Growth is the overcoming of pain to the realization that something can not be lived.
These thoughts accompany me while I was sitting in Berlin Neukölln in Café VUX. The bright and peaceful atmosphere seem like a clear framework for the realization that an alternative program to the social interaction of the old life is probably not livable. The ideal that was formed during my old life in my mind, is probably a concept of Utopia and therefore out of my reach.
I was looking for my ideal at those who initiate and pursue social and sustainable projects. I looked at them for something better (Note: What is the better?) and more honest, because I graduated from the label of a social project on the livable of the idea.
In this I was mistaken.
A sustainable project therefore does not mean for anyone extensively and consistently (without profit) to act socially – which for some projects the certificate of social degenerates into a hollow phrase, to “social greenwashing”.
What does this mean for me? Is my social project “Schenke 2 eine Zukunft” (a future for 2) so not livable, because I’ve run into the design phase before closed doors? Should I stop before I ever started?
While enjoying the bagels I follow up with this central issue and fight for my ideals and thus with myself. In order to take this step, I lift up the Kiezpopcorn- docked project as an experiment in the course of which the livable will emerge. It will show whether the previous encounters, which left me in front of closed doors, are the average representative of our society or whether there is still hope for my ideals. In early June I start here the Campaign for “Schenke 2 eine Zukunft” with a post around the idea. It will be interesting.