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Ich sitze auf dem Rückweg von Würzburg nach Berlin im Zug und lese in Murakami. Der aufregende Wechsel und der mir noch nicht klare Zusammenhang zwischen den beiden Welten “Das Ende der Welt” und “hard- boiled wonderland” haben mich eingesogen. Ich mag das Verwobene zwischen teils absurden Fiktionen und den Eigenheiten einer realen Welt, die beide zu einem untrennbaren Gemisch einer möglichen Realität werden lassen. Ich frage mich, ob hier die Fiction tatsächlich nur Phantasie ist oder nicht doch etwas Faktisches.
Wenn ich mich zwischendurch in der Ferne einer vorbeirasenden Landschaft verliere, verknüpfen sich die Gedankengänge des Buches mit meinen Eindrücken und Erlebnissen. Ich denke darüber nach wie sehr doch das “Nicht- Geschehende” in Vergangenheit und Gegenwart für mich selbst zur “Realität im Moment” allein durch meine Gedanken wird, obwohl die Dinge längst hinter mir liegen, auch eine andere Bedeutung haben könnten oder noch nicht geschehen sind oder gar werden. Manchmal werden daraus dunkle Vermutungen, von denen ich mich einschüchtern lasse. Sind sie dann Fiction? Sind sie Realität, da meine Gedanken real sind? Verschwimmen die Grenzen zwischen Fiction und dieser Welt?
Bei diesen schweren Fragen komme ich auf meine bewusste Fokussierung auf die wunderbaren Erlebnisse der letzten Tage. Mein Glaube an die enge Verbindung zwischen allen Dingen in der Welt, lässt mich zu der Annahme verleiten, dass die Zuwendung zu dem Positiven wiederum anderes Positive nach sich zieht. So bekam ich nach dem Buch sehr überraschend eine einzelne Rose eines Tages auf dem Campus geschenkt als ich Pause machte, verbrachte schöne Tage in Würzburg bei der Pressekonferenz der Landesgartenschau Würzburg und führte Gespräche mit spannenden Menschen, aus denen sich beruflich vielleicht mehr entwickelt, kam ins Träumen und Pläne schmieden in einem urban garden direkt an der Spree in Berlin Oberschöneweide und genoß die letzten Tage voller Energie und Ideen. Zwischen all dem Zauberhaftem verlor sich das Schwere, das manchmal von anderen Menschen ausgesendet wird.
Auch wenn der Zug nun eine Stunde Verspätung hat, ist mir jeglicher Ärger darüber fern. Ich sitze mehr als bequem in einem angenehmen Zug, habe zu essen und trinken und sinniere gedankenverloren über die Verwandlung der Welt “Ende der Welt” zu einem anderen Land. Mehr Zufriedenheit geht nicht.
ENGLISH
I sit on the way back from Würzburg to Berlin in the train and read in Murakami. The exciting change and the unclear connection between the two worlds “the End of the world” and “hard-boiled wonderland” have sucked me in. I like the interwoven between partly absurd fiction and the peculiarities of a real world, which both make it an inseparable mixture of a possible reality. I wonder if the fiction here is really just a fantasy or something factual.
If I lose myself in the distance of a passing landscape, the thoughts of the book link with my impressions and experiences. I think about how much the “non-happening” in past and present for myself becomes a “reality at the moment” through my thoughts, even though things are long behind me, may have a different meaning or have not yet happened or even become. Sometimes there are dark conjectures that I’m intimidated by. Are they fiction then? Are they reality because my thoughts are real? Are the boundaries between fiction and this world blurred?
With these serious questions I come to my conscious focus on the wonderful experiences of the last days. My belief in the close connection between all things in the world makes me believe that the benefit of the positive, in turn, attracts other positives. So after the book I got very surprisingly a single rose one day on the campus as a gift when I took a break, spent nice days in Würzburg at the press conference of the Landesgartenschau Würzburg and conducted talks with exciting people, from which perhaps more professionally developed, came into dreams and plans forged in an urban garden directly close to the Spree in Berlin Schöneweide and enjoyed the last days full of energy and ideas. Between all that magical, the heaviness that is sometimes emitted by other people was lost.
Even if the train has been delayed for an hour, I’m far from trouble. I sit more than comfortable in a pleasant train, have to eat and drink and reflect thoughts lost about the transformation of the world “end of the world” to another land. More satisfaction isn’t possible.