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DIE SUCHE | KLUNKERKRANICH

dt | engl

Die Suche nach dem freien und guten Leben als digitaler Nomade ist zugleich auch die Suche nach den Menschen, die selbst auf der Suche nach dem freien Leben sind. Denn obwohl ich mich von den Fesseln alter Denkweisen und damit zwangsläufig auch den Menschen, die diese Fesseln noch tragen, trenne, brauche ich eine Verbindung zu anderen Menschen und eine Zugehörigkeit als Teil meiner Identität. Denn ich sehe mich auch im anderen.

Um meine Gedanken aus dem Post “Woran wir uns messen müssen” fortzuführen und tatsächlich eine Rettung meiner Selbst im neuen Leben zu erreichen, gilt es also für mich, nicht im Gefühl der Isolation als Folge meines Ausstiegs aus einer Gesellschaft, deren Ethik ich nicht als meine annehmen kann, stecken zu bleiben. Die Leere der Isolation ist ein Raum voller Möglichkeiten, denn in ihm kann ich hören nach welchen Menschen ich eigentlich suche. Es ist immer ein Leichtes und Bequemes etwas abzulehnen.

Aber wie steht es mit dem Annehmen? Wie gut kann ich beschreiben, was ich annehmen und damit nah bei mir haben will? Und: Bin ich gewillt, auch nach dem zu suchen?

Während ich hier oben im Klunkerkranich, mitten in Berlin Neukölln, sitze und die Weite genieße, scheint mir dieser Ort wie geschaffen für mein Gedankenexperiment. Er ist offen und weit genug, um mir Gedanken darüber zu machen, bei wem ich sein will.

Klunkerkranich Berlin NeukoellnKlunkerkranich Berlin Neukoelln

Auf meinem Weg hatte ich das große Glück, Menschen kennenlernen zu können, die von den gleichen Visionen getrieben sind wie ich. Ihre Suche nach einem Leben nah bei sich selbst, nach Freiheit und Selbstbestimmung, ihr Glaube an die Veränderbarkeit der Dinge und ihre Sehnsucht nach einem Sinn im Leben brachte mich mit ihnen zusammen. Nachdem ich die alte Gesellschaft verlassen hatte, konnte ich mein Herz wieder öffnen und nach Menschen suchen, deren Herzschlag so laut wie meiner ist.

Ich möchte bei Menschen mit kritischen, kreativen, sanften, versöhnlichen, poetischen und vor allem weiblichen Stimmen sein, mit nachhaltigen Gedanken und Taten, bei Künstlern und Gestaltern neuer Wege, die in Berlin leben und arbeiten und nach ihrem Glück und Sinn suchen. Bei ihnen möchte ich sein. Und nicht mehr woanders.

Klunkerkranich Berlin NeukoellnKlunkerkranich Berlin Neukoelln

Als die Sonne untergeht, liegt die Isolation hinter mir. Die Gedanken um die alte Welt verschwimmen im Herzschlag neuer Zeiten. Und diese neue Zeit gebe ich nie wieder her.

english

The search for the free and good life as a digital nomad is also the search for the people who are themselves looking for the free life. Because even though I’m from the bonds of old ways of thinking and so inevitably the people who still wear these chains, separating, I need to connect to other people and membership as part of my identity. Because I see myself in the other.

To continue my thoughts from the post “Woran wir uns messen müssen” and saving myself in the new life, it’s important for me don’t remain in the sense of isolation as a result of my exit from a society  whose ethics isn’t mine. The emptiness of isolation is a room full of possibilities, because in it I can hear to which people I actually seeking. It is always easy and convenient to reject something. But what about the answer? As best I can describe what I take and thus will have close to me? And: Does I want to look for them?

While I was up here in the Klunkerkranich in the middle of Berlin Neukölln and enjoy the width it seems to me this place is perfect for my thought experiment. It is open and wide enough to make me think about who I want to be.

On my way I had the great fortune of being able to get to know people who are driven by the same vision as me. Their search for a life close to themself, for freedom and self-determination, their belief in the mutability of things and their desire for a meaning in life matched me with them. After I left the old society, I could open my heart again and are looking for people whose heartbeat is so loud as mine.

I want to be with people with critical, creative, gentle, conciliatory, poetic and especially female voices, looking at sustainable thoughts and actions, with artists and designers new ways to live and work in Berlin and of their fortune and sense. With them I want to be. And do not go anywhere else.

As the sun goes down, the isolation is far behind me. The thoughts about the old world become blurred in the heartbeat of a new time. And this new era I never give back.

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