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Das in uns tief verwurzelte Streben nach privater Vereinzelung zeigt seine Auswirkungen im ruhelosem Produktivsein. Wir brennen nach einem Vorsprung, rennen schneller als der Andere und versuchen uns im Bessersein. Und während wir so rennen, fühlen wir uns oft einsam und kraftlos, verlieren an Halt und Gemeinschaftsgefühl. Wie eine Biene, die sich auf dem Rückweg verirrt hat und nicht mehr zu ihrem Stock zurückfindet, schwirren wir orientierungslos und erschöpft durch die Strassen einer Großstadt wie Berlin.
Die Erlebnisse als Selbstständige prägen mich. Oft schwanke ich zwischen dem manchmal sehr stark pulsierendem Konkurrenzgefühl, das mich dahin treibt meine Projekte besser zu machen als die Anderen und meinem tiefen Bedürfnis nach Gemeinschaft. Im Einzelkampf erscheinen mir die paar Euro mehr auf dem Konto als eine bessere Absicherung in harten Zeiten als eine menschliche Beziehung. Denn ich treffe auch auf Menschen, mit denen ich für ein Projekt zusammen arbeiten und für eine begrenzte Zeit ein Team sein möchte, die mich aber enttäuschen. In ihnen erfahre ich rüde Abweisungen, die es mir schwer machen, mich auf andere Menschen wieder einzulassen und mit anderen Projekten in Vertrauen weiterzumachen.
Aber solche Dinge passieren eben nur ab und zu. Ich bin nicht bereit meine Grundidee eines gemeinschaftlichen Agierens aufzugeben, weil Einzelne verkennen, welche Potentiale in einer Gemeinschaft vorhanden sind. Ich kann nicht akzeptieren, dass solche Begegnungen Ausblicke auf eine Zukunft sind, in der wir alle leben werden. Denn mir widerfahren wesentlich mehr positive Dinge, in denen ich Gemeinschaft spüren kann.
Mentales Wachstum und das Stemmen großer Projekte vollzieht sich im Gemeinsamen. Wie die Biene nur im Schwarm als ein Organismus funktionieren kann, erreichen wir wahrhaftige und gesellschaftliche Veränderungen nur im Verbund. “Denn in Verbindung mit der Umgebung zu einem Ganzen, streben wir automatisch dessen Erhalt an. Wir fühlen uns verbunden und damit verantwortlich.” Diese im Stück Cosmic Love angesprochene Verbindung geht über die persönliche Beziehung zu anderen Menschen hinaus. In dem Theaterstück Cosmic Love – ein Bienenstück erkannte ich die Parallelen zu meiner, zu unser aller Welt.
Das Stück war beeindruckend. Die engen Verbindungen und Abhängigkeiten zwischen unserer Welt und der Welt der Bienen, die Parallelität unserer Universen und die Bildhaftigkeit des Bühnenspiels ließen in mir viele Gedankengänge und auch eine bedrückende Stimmung entstehen. Jeden Tag geht ein Stück von dieser wunderbaren Welt durch uns verloren und wir bemerken nicht, welche wunderbare Ereignisse sich um uns herum abspielen, nur weil sie klein sind. Wir sehen nicht hin, wenn solch kleinen Lebewesen wie die Bienen nach und nach aussterben und verkennen, dass ihr Tod unserem Sterben voraus geht.
Aus der Perspektive der Biene erzählt, entstanden auf der Theaterbühne im Theater unterm Dach in Berlin Prenzlauer Berg wunderbare Bilder über die Welt der Menschen, ihrem unglückseligen Streben nach Profit über die Grenzen des eigenen Überlebens hinweg und dem einsamen Sterben, wenn wir hochgezüchtete Einzelkämpfer bleiben.
Das Interview mit dem Regisseur Dieter Krockauer auf Kiezpopcorn
english
We run for a projection, run faster than the other and try to be better. And while we’re running we often feel lonely and powerless, lose our maintenance and sense of community. Like a bee that got lost on the way back and no longer finds her way back to her home we are disoriented and exhausted on the streets of a big city.
The experiences as a self-employed shape me. Often I vacillate between the competition feeling that drives me to make my projects better than the others and my deep need for a community. In hard times the few euros more on the account give me a better feeling as a human relationship. Because I meet new people with whom I work on a project temporary together but they disappointed me. In them I find rejection that make it difficult for me to get involved in other projects with people.
But such things only happen just once in a while. I don’t give up my basic idea of a community acting because individuals fail to recognize which potentials exist in a community. I can’t accept that such things are views of a future in which we will all live. Because it happen more positive things in which I can feel community.
Mental growth and the chiselling of large projects are created in common. As the bee can only function in the swarm as an organization we achieve true and social changes only in the composite. “In connection with the environment to form a whole we automatically tend to its preservation. We feel connected and therefore responsible.” This referred to Cosmic Love – ein Bienenstück goes beyond the personal relationship with other people. In Cosmic Love I realized the parallels to my, to our world.
The piece was impressive. The close connection and dependencies between our world and the world of bees, the parallelism of our universe and the imagery of the stage create many ideas and oppressive atmosphere in me . Every day we lost a piece of this wonderful world and we don’t notice what wonderful things take place around us just because they are small. We don’t see if such small creatures like bees die out gradually and that their death precedes our death .
On the stage in the Theater unterm Dach a story was told by the perspective of the bee. A story about the world of humans, their pursuit of profit over the borders of their own survival across and the lonely dying if we still remain lone.