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DAS RECHT AUF WISSEN | BERLIN

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Auch wenn wir uns im Jahr 2016 in einer Zeit befinden, in der Gleichstellung keine Frage des Rechts sondern ein gelebter Wert sein müsste, zeigt doch die Realität, dass neben der fehlenden Wertstellung in manchen Ländern das eigene Überleben vom Geschlecht abhängt. Dass “Armut sexistisch ist”, ist die bedauerliche Essenz des Berichtes der Entwicklungsorganisation One zum Weltfrauentag. Eine Armut, die darauf beruht, dass Frauen in den ärmsten Ländern der Welt nicht den gleichen Zugang zur Gesundheitsversorgung, zur Bildung, zu landwirtschaftlichen Gerätschaften und zu Saatgut haben wie Männer. So wird der Weltfrauentag für mich ein Tag, der aus der Initiative im Kampf um die Gleichberechtigung, um das Wahlrecht für Frauen und die Emanzipation von Arbeiterinnen entstanden ist und mich daran erinnert, wie wichtig es ist, für die eigenen Rechte stark einzutreten.

Wenn ich in Richtung Türkei blicke und über die blutige Auflösung der Demonstrationen lese, stimmt es mich nachdenklich, dass es selbst 100 Jahre nach dem ersten Frauentag immernoch notwendig ist, für die Gleichberechtigung auf die Strasse zu gehen. In Istanbul und Ankara wurden die Demonstrationen von Frauen anlässlich des Weltfrauentages von der türkischen Polizei gewaltsam beendet. Noch immer wird 62 Millionen Mädchen weltweit das Recht auf Bildung verweigert. Eine halbe Milliarde Frauen könnten nicht lesen und in 155 Ländern gibt es  Gesetze, die Frauen diskriminieren. Das Recht auf Wissen und Bildung ist keine Selbstverständlichkeit und muss teilweise unter lebensbedrohlichen Bedingungen erstritten werden. Malala Yousafzai wurde 2012 aufgrund ihres “Einsatzes für die schulische Bildung der weiblichen Bevölkerung” im Schulbus überfallen und nierdergeschossen. Sie war 15 Jahre alt.

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Die Berichte über Malala und die Ereignisse zum heutigen Tag zeigen mir die Bedeutung meiner eigenen Freiheit, in der ich einen ungehinderten Zugang zur Bildung finde, ohne dass ich mich fürchten muss. Wenn ich tief in Bücher versinke, um noch mehr zu erfahren, finde ich den Zugang zur Selbstermächtigung und Teilhabe. Ich kann frei wählen, was ich wissen möchte. Ich kann den Weg meiner Bildung mitgestalten und bestimmen, wohin er mich trägt. Ich kann hier in Berlin in der Sonne sitzen und “the filmmaker’s eye” studieren, um mir das notwendige Handwerk für bessere Filme anzueignen. Das angelesene Wissen aus “rebel without a crew” versetzt mich in die Lage, nicht vor Umständen kapitulieren zu müssen, die der Geldmangel erzeugt. Und all das beeinflusst den Lauf der Dinge. Das beeinflusst mein Leben.

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35 prominente Frauen haben in einem offenen Brief an Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel die Stärkung von Frauen und Mädchen gefordert. Das auf dem G7-Gipfel und beim UN-Nachhaltigkeitsgipfel formulierte Ziel verlangt nach Maßnahmen, die das Leben und die Zukunft vieler Frauen verändern.  Am heutigen Tag zeigen die Unterschriften von Meryl Streep und Facebook-Chefin Sheryl Sandberg, von US-Talkerin Oprah Winfrey und Melinda Gates, dass JEDER und JEDE dazu beitragen kann und muss, die Rechte jeder einzelnen Frau zu stärken und zu schützen. Einschließlich der Frauen selbst.

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ENGLISH

Even we are in the year 2016 in a time, in which the equalization would have to be no question of the right but a lived value, nevertheless, the reality shows that beside the missing validity in some countries the own survival depends on the gender. The fact “poverty is sexist” is the unfortunate essence of the report of the organisation One. A poverty which is based on the fact that women don’t have the same access to the health care, to the education, to agricultural tools and to seeds like men in the poorest countries of the world. Thus the world woman’s day for me becomes a day which has originated from the initiative in the fight for the equal rights, around the franchise for women and the emancipation of workers and reminds me of how important it is to enter strongly for own rights.

If I look in the direction of Turkey and read about the bloody resolution of the demonstrations, it’s right me thoughtfully that it’s necessary 100 years after the first women’s day to go out into the streets for the equal rights. In Istanbul and Ankara the women demonstrations on the occasion of the world woman’s day were finished by the Turkish police . 62 million girls worldwide have no right on education. Half a milliard women couldn’t read and in 155 countries there are the laws which discriminate women. The right on knowledge and education is no self-evident fact and must be partially gained under life-menacing conditions. Malala Yousafzai was attacked and shut down in 2012 on account of her “application for the education of the female population” in the school coach. She was 15 years old.

The reports of Malala and the events of the women’s day show me the meaning of my own freedom in which I find an free access to the education, without I must be afraid. If I deeply sink into books to get to know even more, I find the access to the selfauthorization and participating. I can freely choose what I would like to know. I can choose the way of my education and determine where it carries me. I can sit here in Berlin in the sun and study “the filmmaker’s eye” to appropriate the necessary craft for better films. The knowledge out of books from “rebel without a crew” moves me into the situation not to have to capitulate to circumstances which the lack of money generates. And all this influences the run of the things. This influences my life.

35 prominent women have demanded in an open letter to Mrs. Angela Merkel the strengthening of women and girls. At the G7 summit and at the UN-lastingness summit formulated aim asks for measures which change the life and the future of many women. At the present day show the signatures of Meryl Streep and Facebook boss Sheryl Sandberg, from US-Talkerin Oprah Winfrey and Melinda Gates that EVERYBODY can contribute to it and has to go to strengthen the rights of every single woman and to protect. Including the women theirself.

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