Ich bedauere, dass der Global Social Business Summit 2015 schon vorüber ist. Denn ich bin Teil einer beeindruckenden Konferenz gewesen, dessen ganzheitlicher und durchdachter Ansatz Lust auf mehr machte. Mehr Lust auf Social Business. Mehr Lust auf Engagement für eine Evolution unseres Wirtschaftssystems. Mehr Lust auf Veränderungen.

Wenn man mitten im Sog einer ganzen Bewegung ist, deren Ausläufer einen längst erfasst haben, kann man sich ihr nur schwerlich entziehen. Der Konferenzsaal im Hanger 7 in Berlin Tempelhof war beeindruckend und bildete den perfekten Rahmen, um die Podiumsdiskussionen und Vorträge zu verfolgen und mit den Inhalten zu arbeiten. Die Konferenz “für eine Welt ohne Armut und Arbeitslosigkeit” hatte aufgrund der aktuellen katastrophalen Flüchtlingssituation den Schwerpunkt soziale Integration von Flüchtlingen und Bekämpfung von Fluchtursachen gewählt und dafür den “Refugee Action Tank” etabliert. Ausgewählte Teilnehmer arbeiteten in mehreren Workshops an Ideen, die am letzten Tag vorgestellt wurden.

Am ersten Tag der Konferenz saß ich im Publikum und war durch den Auftritt der syrischen Band Khebez Dawle völlig aufgelöst. Ich konnte zwar nicht den Inhalt der syrischen Texte erfassen, nahm jedoch mehr als den puren Inhalt wahr. Ich fand mich in einer tiefen emotionalen Schwere wieder, die mich erdete, mich demütig werden ließ und in mir das sichere Wissen darüber wach rief, nicht mehr hinter meiner persönlichen Entwicklung zurückzukönnen. Ich konnte und kann mir nicht vorstellen, nicht mehr meine Fähigkeiten und meine Energie dafür einzusetzen, an einer neuen Welt mit besseren ethischen Grundsätzen zu arbeiten und bei Menschen zu sein, die von den gleichen Zielen geleitet werden. Die Welt, die ich verlassen hatte, erschien mir in diesem Augenblick so unendlich weit weg.
Das Bequeme und Sichere unserer Welt darf uns nicht zum Verhängnis werden und unser Menschsein unter all dem Müll des Kapitalismus vergraben. Auch wenn wir keiner unmittelbaren persönlichen Not ausgesetzt sind, sollte in uns die moralische Verpflichtung wach bleiben, dass wir ein Teil der Weltgesellschaft und damit verantwortlich sind. Die Ferne des Leids kann kein Argument unserer Bequemlichkeit sein. Wir dürfen nicht erst dann an den Problemen dieser Welt arbeiten, wenn die Auswirkungen bei uns ankommen. Wir müssen mehr tun als zu versuchen, die Auswirkungen der Krise abzumildern.

So wunderbar die vielen Ideen sind, mit denen die Flüchtlinge bei uns in Deutschland unterstützt werden, vermisse ich doch hier in unserer Gesellschaft eine härtere Arbeit an den Fluchtursachen wie Kriege, Armut, Arbeitslosigkeit, Hunger und Klimawandel. Warum wird immer noch an so vielen Stellen Plastik in Unmengen angeboten und ungerührt genutzt, wenn wir doch wissen, dass es unsere Umwelt verschmutzt und die Ressourcen verschwendet? Wo sind die vielen Ideen wie Soulbottles und Original Unverpackt? Warum werden die Lebensmittelspekulationen nicht unterbunden? Warum schaffen es die Vereinten Nationen nicht, ihre selbstgesteckten Millennium- Entwicklungsziele zu erreichen?

Die Konferenz gab mir eine sehr gute Orientierung darüber, in welche Richtung wir uns weiterentwickeln müssen, damit sich etwas ändert. Ich war beeindruckt von der Hingabe und dem Einsatz, mit dem das Grameen Creative Lab seine Vision verfolgt und bin gespannt auf die Entwicklungen, die es vorantreibt.
Diese Woche erscheint auf KIEZPOPCORN ein längerer Beitrag zum Global Social Business Summit 2015 inklusive Interview mit Hans Reitz (Leiter GSBS).
I regret that the Global Social Business Summit 2015 has already passed. I was part of an impressive conference whose holistic and sophisticated approach desire arose more. To make Social Business. To make a commitment to an evolution of our economic system. To do more to change the world.
If you’re in the wake of a whole movement you can’t escape from it. The conference hall in Hanger 7 in Berlin Tempelhof was impressive and the perfect setting to keep track of the panel discussions and lectures and work with the content. The conference “for a world without poverty and unemployment” had chosen to focus social integration of refugees and combating the causes of flight due to the current catastrophic situation of refugees and established the “Refugee Action Tank” for it. Selected participants worked in several workshops on ideas that have been presented on the last day.
On the first day of the conference, I sat in the audience and was completely resolved by the presence of the Syrian band Khebez Dawle. Although I could not understand the content of the Syrian text, I knew what they mean. I found myself in a deep emotional heaviness that grounded me, let me be humble and I knew that I can’t go back behind my personal development. I could not and can not imagine that I no longer use my skills and energy for it to work on a new world with better ethics and to be with people who are guided by the same aims. The world that I had left, seemed so infinitely far away.
The convenient and secure our world may not be the undoing of us and bury our humanity under all the garbage of capitalism. Even if we are not exposed to direct personal distress but our moral obligation should stay awake in us that we are a part of world society and therefore responsible. The distance of suffering can not be an argument of our convenience. We must not only work on the problems in the world, if the effects arrive with us. We must do more than trying to mitigate the effects of the crisis.
So wonderful the many ideas are with which the refugees are supported here in Germany, I miss here in our society a harder work to the causes of flight, such as wars, poverty, unemployment, hunger and climate change. Why plastic is still available in vast quantities and used although we know that it polluted our environment and the resources wasted in so many places? Why food speculation are not inhibited? Why doesn’t the United Nations achieve its self-set Millennium Development goals?
The conference gave me a very good orientation about the direction in which we must develop so that something changes. I was impressed by the dedication and the use to which the Grameen Creative Lab advancing its vision and I look forward to the developments which it promotes.
This week appears on KIEZPOPCORN a longer contribution to the Global Social Business Summit 2015 included an interview with Hans Reitz (Head GSBS).