Victoria met Albert

BERLIN IN VICTORIA MET ALBERT

Nun gibt es endlich ein paar Einblicke in eine kleine Perle, die ich in Berlin Prenzlauer Berg, genauer gesagt in der Dunckerstrasse am Helmholtzplatz, gefunden habe. Während ich den Text schreibe, bemerke ich gerade, dass ich Helmholtzplatz immer ohne “t” zwischen dem “l” und dem “z” bei “…holtz…” schrieb, was spontan eine zarte Rotbenetzung meiner Wangen hervorruft. Sofort sehe ich vor meinem geistigen Auge den strengen Blick eingeborener Berliner beim Lesen meiner Texte und ich muss mit aller Gewalt meiner Fluchtreflex niederringen. Denn der Text ist noch nicht fertig.

Ich muss mich den Dingen stellen: Ist man ein echter Berliner, auch wenn man nicht alle Namen wichtiger Orte Berlins blind in korrekter Rechtschreibung brav aufsagen und mit eindeutigen GPS Daten der Lage aufwarten kann? Gibt es denn überhaupt halbechte Berliner?

Bei diesem Gedanken frage ich mich, ob nur der “echte” Berliner das hippste, noch ohne Touristen besiedelte Café aufspüren kann, ob nur er weiß, was man morgen in Berlin trägt oder wo Kunst und Kultur vom Mainstream unberührt bleibt. Wahrscheinlich ist der echte Berliner einfach nur Berliner und geht dorthin, wo es ihm gefällt und ist schon längst weitergezogen, wenn andere glauben, dass es ihnen dort genauso gefallen muss, weil dort Berliner sind, denen es gefällt. Wahrscheinlich ist es dem echten Berliner egal, ob Helmholtzplatz mit oder ohne “t” zwischen dem “l” und dem “z” bei “…holtz…” geschrieben wird, denn er geht einfach nur hin, verweilt dort und macht genauso schöne Fotos wie ich im VICTORIA MET ALBERT.

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2 thoughts on “BERLIN IN VICTORIA MET ALBERT

  1. Sehr schön geschrieben, vorallem die Passage mit dem Weiterziehen hat mich zum schmunzeln gebracht :-).
    Aber ich würde mich als Halbberliner betrachten. Irgendwie nicht zu 100% drin, aber doch schon so, dass ich vieles kenne und weiß. Aber mit dem Helmholtzplatz ist es wie mit meiner Fahrt zur Arbeit über den Ring – ich kann mir einfach (und das nach zwei Jahren täglichem Fahren) die Reihenfolge nicht merken, in der Frankfurter, Prenzlauer, Schönhausener, Greifwalder und Co.-Alleen kommen. Ich bin da glaube der einzige, der immer wieder auf den Plan schauen muss. Für den Berliner sicher kein Ding, für mich der größte Kopfkrebs überhaupt ;-)

    • Dankeschön!
      Das kann sich niemand merken ;)
      Aber das ist es ja eben. Ich glaube, dass man dann Berliner ist, wenn man Berlin als Heimat gewählt hat. Und dann ist es auch egal, ob man im Wissensquiz der Hauptstadt die Punktzahl 100 hat. ;)

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