Wenn wir uns nach einem eigenen Haus sehnen, für es arbeiten, nach ihm suchen und mit eigenen Händen erbauen, verbirgt sich dahinter die Suche nach einem Zuhause für das Selbst. Ein sicherer Ort für etwas Zerbrechliches, Schützenwertes, der einem nicht geraubt und entrissen werden kann. Ein von uns konstruierter Ort, in dem sich das Persönliche und Intime gegenüber der Welt abgrenzen kann, um zu sein, wenn “da draußen” niemand sein darf.
Im Absurden unserer Zeit muss die Befriedigung fast aller Sehnsüchte und Bedürfnisse teuer erkauft werden, um nicht vollkommen leerzulaufen. Während wir verzweifelt draußen in der Stadt nach leisen Nischen und Räumen suchen, in denen wir vor den Geräuschen der surrenden Welt entfliehen und einfach nur draußen sein können, sind die Preise eines eigenen verborgenen Ortes so lächerlich hoch, dass wir gedanklich mit dem Kinn an der harten dreckigen Bordsteinkante hängen bleiben. Vielleicht doch noch einen dritten Job?
Zwangsläufig schwirren die Gedanken durch das Gestrüpp der wilden Sträucher Minimalismus, Nomadentum und Aussteiger Insel, denen immer etwas Rebellisches anhaftet. Ackern wir uns durch die Dornen des Verzichts, weht uns der Duft der Be- Freiung entgegen. Es schnuppert nach Sein- Dürfen; wir ahnen das Leben. Denn es berauscht uns der Gedanke, nicht unser ganzes Leben in Umständen gefangen zu sein, die der Aufrechterhaltung desselben dienen. Auf einmal begeben wir uns auf einem Pfad, der nicht nach trockener Bordsteinkante schmeckt.
Irgendwo dazwischen bin ich gerade angekommen. Noch in der alten Welt verhaftet, zieht die neue an mir und sucht nach einem festen Zuhause, mit dem ich unterwegs sein kann. Einen Ort, wo die Welt nicht so laut ist und an mir zieht; wo Ideen aus meinen Büchern emporsteigen und mit mir tanzen; wo ich versunken bei edlem Essen und gutem Wein nach dem Ausdruck suche, der die Geschichte meiner Gedanken erfasst und niederschreibt. Dort ist “Bei sich sein” und “Für mich“. Ein Haus für mich erbaut. Ein Kleines. Mit Rädern zum Davonfahren und Beinen zum Bleiben.
Pläne entstehen. Modelle werden gebaut und vieles wird in der Realität plastisch und formt sich. Der Ort der Freiheit scheint für mich keine Illusion mehr zu bleiben, die langsam hinter den Bürotürmen verblasst während die Sonne untergeht. Wenn ich mit meinen Freunden Tassja und Lorenz über den Skizzen meines Tiny Houses gebeugt grüble und mit ihnen über die Zukunft spreche, erscheint mir Vieles noch nicht wirklich. Als utopische Blase eines wilden Freigeistes glich ein eigenes Tiny House dem Goldbeschlag eines Tors zu einer anderen Welt. Nun will es in dieser landen.
Bald werden in einer Werkstatt die ersten Nägel in die Hölzer geschlagen. Gemeinsam mit Tjark und Lorenz von RESPACE habe ich in den letzen Wochen ein wunderbares Tiny House Projekt entwickelt, das mein Engagement für die Nachhaltigkeit aufgreift, es mit meinem Experimentierdrang und Forschergeist vereint und meiner Sehnsucht ein Zuhause gibt. Hinter jeder Skizze, jeder leer getrunkenen Tasse Kaffee liegen Stunden gemeinsamer Arbeit und vielen Ideen, die sich mal durchsetzen und mal verworfen wurden.
Und werden noch liegen. Dann fahre ich nach Kiel und besuche das Tiny House während des Baus, verfolge gespannt den Umzug nach Berlin und plane Großes mit dem Haus. … Großes mit einem Tiny House. Ein Tiny House mit Rädern, die mich dorthin rollen können, wo ich ungehindert der Sonne beim Untergehen zusehen kann. Ohne Bürotürme dazwischen.
Mehr Infos zum tiny house “HOUSE OF TINY SYSTEMS“
Mehr Infos zu den Erbauern RESPACE und ihr RETINY
ENGLISH
When we yearn us for an own home, work for it, search for it and built with our own hands, the search for a home for the self hides behind it. A safe place for something fragile, a value that can be one not robbed and took away. A place constructed by us in which the personal and intimate can differentiate themselves to the world to be if nobody can’t be “out there“.
In the absurd of our time the satisfaction of almost all desires and needs must be bought with much money to doesn’t completely run into the void. While desperate looking out there for quiet niches and spaces in the city, where we can escape before the sounds of whirring world and just be outside, an own hidden place prices are so ridiculously high that we mentally stuck with the chin on the hard dirty curb. Perhaps still a third job?
Inevitably thoughts run through the thicket of the wild shrubs minimalism, nomadism and drop-out floating Island which have always something rebellious. If we go through the thorns of the waiver, the smell of liberation blows against us. It smells after be; we suspect the life. Because we are intoxicated by the thought no more have to do during our whole lives in circumstances in which we only serve the same. At once we take a path that doesn’t taste like a dry curbside.
Somewhere in between I’m just arrived. Arrested in the old world the new takes me and looking for a permanent home, with which I can be on the way. A place where the world isn’t so loud and pulls me; where ideas from my books go up and dance with me; where I immersed in fine food and good wine search for the expression, which records and write the story of my thoughts. There is “Be with self” and “for me“. Built a house for me. A small. With wheels for driving away and legs to stay.
Plans are created. Models are built and many becomes plastic and a form in the reality. The place of freedom seems to be no longer an illusion, which slowly fade out behind the office towers when the sun goes down. If I work with my friends Tassja and Lorenz on the sketches of my tiny houses and talk with them about the future, many things still not really seems realistic. As an utopian bubble of a wild free spirit an own tiny house lookes like the gold fitting of a door to another world. Now it wants to land in this world.
Soon the first nails into the wood are made in a workshop. Together with Tjark and Lorenz of the company RESPACE I developed a wonderful tiny house project in the last few weeks, which picks up my engagement to sustainability, combines it with my experimental urge and spirit of research and gives a home to my longing. Behind every sketch, each empty drunk cup coffee are common working hours and lots of ideas.
And still are. Then I’m going to Kiel and visit the tiny house during the construction, follow the move to Berlin and plan big things with the house. … Great things with a tiny house. A tiny house with wheels which can roll me where I can freely watch the sunset. Without office towers between.